Warum Wuppertal?
Geboren und aufgewachsen bin ich in Radevormwald.
Mein Vater konnte noch fließend platt sprechen, das Bergische Land trage ich auf der Zunge und die grünen Hügel im Herzen. 2005 war ich mit meiner Mom für einen Tag auf La Isla Margarita, Venezuela. Am Hafen ankerten Schiffe, die mit Tauwerk an eisernen Pollern festgezurrt waren. Die schiefe Sitzgelegenheit dieser Taue nutzten zahlreiche Pelikane als Ruheplatz, ein skurriler Anblick. Meine Mutter hielt inne und wies auf die “schrägen” Vögel: "Dat die da mit ihren komischen Pätschkes überhaupt sitzen können", sagte sie.
Pätschkes! Hach! Da geht einem als Bergischen Jungen echt das Herz auf, gerade in der Fremde! Der Diminutiv des Bergischen Landes führt zu so wunderbaren Wörtern wie Wäffelkes, Schläppkes, Äutekes, Schlüsselkes, Herzkes und natürlich Pätschkes – den “Patschefüßen” von Seevögeln.
Wuppertal ist die größte Stadt des Bergischen Landes, seit 2011 wohne ich dort.
In einer Stadt zu leben, in der man jeden Morgen vor dem Haus fegt und die Messingschilder poliert, wäre für mich undenkbar. Wuppertal hat kräftig Patina, wirkt authentisch und lebendig. Die Stadt ist wunderbar multikulturell: Menschen aus 150 Nationen leben hier, nach dem Motto: Je bunter der Salat, um so gesünder ist er.
2015 habe ich im Elisenturm auf der Hardt meinen Lieblingsmenschen geheiratet und wohne seitdem mit Frau und zwei Katern im Wuppertaler Quartier Nordstadt.
Mein Lieblingsort in Wuppertal ist die Wupperbrücke Moritzstraße im Stadtteil Arrenberg. Unten fließt die Wupper, über die Stahlbrücke geht der Verkehr und oben gleitet die Schwebebahn darüber hinweg. Es ist eine Dreifachkreuzung der Zeit und der Elemente Wasser, Erde, Luft. Wäre ich nur eine Spur esoterisch, ich würde ihn meinen „Kraftort“ nennen.
Was meinst du dazu?
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