Umgebungsbedingungen
Ich sehe Carrie Bradshaw aus der Serie Sex and the City vor mir, die in den späten 90ern in einem New Yorker Café sitzt und ihre Kolumne tippt — ich meine hey, besser gehts ja kaum!
Sollte man meinen.
Ich schreibe gewohnheitsmäßig in der Ruhe meines Arbeitsplatzes, das Handy liegt in der Küche und ich habe Noise Cancelling Kopfhörer auf oder in den Ohren, ohne Musik, versteht sich – voll langweilig.
Wenn das Hirn sich langweilt, kommen die guten Ideen nämlich von ganz alleine.
Tatsächlich habe ich festgestellt, dass, wenn ich Musik höre, auch nur nebenbei, das in irgend einer Form Leistung aus meinem Hirn abzieht, die mir dann beim Schreiben fehlt. Soviel zum Thema “Krone der Schöpfung”. 🙄
Und über DEN GROSSEN ABLENKER Handy brauchen wir gar nicht reden (idealerweise liegt es im Flugmodus zwei Räume entfernt – dankt mir später).
Die besten Ideen für meine Roman “Drei wie Pech & Schwefel: Homunculus” hatte ich nachts auf der Autobahn ohne Radio/Musik, dafür lag ein oldschool Diktiergerät immer parat neben mir, denn Ideen sind so flüchtig wie Träume. Mir ist mehr als nur eine gute Idee durch die Lappen gegangen, weil ich dachte, “das merke ich mir schon”.
Nochmal: Wenn das Hirn sich langweilt, kommen die guten Ideen von ganz alleine, versucht das mal. In dem knappen Dreivierteljahr, in dem ich den Roman geschrieben habe, habe ich überhaupt keine Musik gehört. So gerne ich also in einem New Yorker Café sitzen würde, so voll der coole kosmopolitische Autor, ich fürchte, von der Kreativität her bin ich leider eher der Typ “Mönch mit Ohrenstöpseln”.
Findet eure eigene kreative Routine, durch die ihr in den Flow kommt — besser gehts nämlich nicht.
Und stellt euch die Kanne Tee an den Arbeitsplatz, damit ihr nicht für jeden Quatsch aufstehen müsst und dann zufällig in der Küche über das Handy stolpert und … ihr wisst, wie es läuft. Zwei Stunden später wacht man mit Sabber im Mundwinkel aus dem Doomscrolling auf und kann sich an nichts erinnern. Also nachmal, kein Spaß: Schaltet es aus, legt es weit weg und dankt mir später.
Und bevor ihr jetzt den guten, alten Walkman etc. pp. herauskramt oder das Radio anschaltet: Bitte lasst zu, dass euer Hirn sich langweilt.
Just do it.
Was meinst du dazu?
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