Pseudonym

[Fotocredit: pixabay, Pexels]

Wer hätte das gedacht: Die Deutschen sind tatsächlich mit etwas glücklich! Und zwar – Trommelwirbel – mit ihrem Vornamen. Laut einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Deutsche Sprache sind ganze drei Viertel der Deutschen zufrieden mit dem Namen, den ihnen ihre Eltern gegeben haben. Zwei Drittel könnten sich sogar keinen anderen Namen für sich vorstellen. Da sitze ich und denke: Wow! Deutsche und glücklich? Das ist mal eine Überraschung!

Ich selbst wurde traditionell getauft – mit den Namen meiner beiden Großväter: Heinrich Karl (zum Glück ohne Bindestrich). Aber hier kommt der Clou: Genannt hat mich nie jemand so. Nicht einmal meine Eltern. Seit der siebten Klasse höre ich auf den Spitznamen „Henning“, den ein Mitschüler mir verpasst hat. Und was soll ich sagen? Mit diesem Spitznamen bin ich nicht nur als Mensch, sondern auch als Autor unter Pseudonym glücklich.

Es gibt viele Gründe, warum Autor*innen ein Pseudonym wählen:

  1. Privatsphäre schützen: Vielleicht möchtest du deine Karriere als Schriftsteller*in und dein Privatleben trennen.

  2. Genre wechseln: Wer Liebesromane schreibt und plötzlich einen Thriller veröffentlicht, braucht eventuell eine neue Identität, um die Zielgruppen nicht zu verwirren.

  3. Einen unaussprechlichen Namen vereinfachen: Manche Namen sind einfach zu kompliziert für Leser*innen, die sich dein Buch im Gedächtnis behalten sollen.

Egal, warum du ein Pseudonym suchst – es gibt ein paar goldene Regeln, die du beachten solltest:

Ein Pseudonym sollte eingängig sein. Dein Name sollte Leser*innen direkt ins Auge fallen und im Gedächtnis bleiben. Es hilft, wenn er leicht auszusprechen und zu buchstabieren ist.

Es sollte zum Genre passen. Stell dir vor, du schreibst knallharte Thriller und nennst dich „Honey Sunshine“. Das funktioniert nicht, oder? Ein guter Name sollte die Atmosphäre deiner Bücher widerspiegeln. Für ein düsteres Science-Fiction-Werk passt etwas Starkes, für romantische Geschichten vielleicht etwas Sanfteres.

Vermeide Namen, die an berühmte Persönlichkeiten erinnern oder negative Konnotationen haben. Du willst nicht, dass dein Publikum dein Werk mit etwas Falschem verbindet – oder dich ständig nach deiner angeblichen Verwandtschaft mit einer Berühmtheit fragt.

Wie findest du den perfekten Namen? Die Suche nach einem Pseudonym ist gar nicht so einfach. Manchmal hilft es, eine Liste von Wörtern oder Namen zu erstellen, die dir gefallen, und verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Eine bewährte Methode:

  1. Nimm deine Lieblingsnamen oder Wörter aus deiner Kindheit.

  2. Kombiniere sie mit Namen, die in deinem Genre gut funktionieren.

  3. Probiere sie laut aus – klingt es gut? Ist es leicht auszusprechen?

Fazit

Ein guter Name ist wie ein Schlüssel – er öffnet Türen, bleibt in Erinnerung und passt perfekt zu deinem Werk. Ob du bei deinem echten Namen bleibst oder ein Pseudonym wählst, ist ganz dir überlassen. Hauptsache, du bist damit genauso glücklich wie ich mit meinem Spitznamen „Henning“.

Probier es aus – vielleicht steckt in dir auch ein neuer Name, der nur darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.

P.S.: Sollte ich auch mal im englischsprachigen Raum veröffentlichen (was wohl nicht passieren wird), dazu halte ich das Pseudonym Ingram Mills vor – nur für alle Fälle. Ingram hieß der Kompagnon von Mr. Finch aus “Person of Interest”, der Schauspieler erinnerte mich an meinen famosen Onkel Paul. Ingram bedeutet “Rabe” oder “Engel”, erinnert mich an das Wort “Ingrimm”. Dann mag ich es, wenn der Nachname mit dem gleichen Buchstaben beginnt, wie der Vorname endet. Und Mills ist tatsächlich von meinem echten Nachnamen gar nicht so weit entfernt.


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