Der Antagonist – Schurken in Filmen
[Fotocredit: cottonbro studio, Pexels]
Warum sind die Bösewichter in Filmen letztendlich immer unterbelichtet? Obwohl zahlenmäßig überlegen, greifen sie den heldenhaften Protagonisten nur in gut verdaulichen Portionen an. Wird ein maskierter Held gefangen, nehmen sie im nicht die Maske ab. Bevor der Held getötet wird, hält der Oberschurke einen ewigen Monolog, der entweder die Selbstbefreiung des Helden ermöglicht, oder der Kavallerie Zeit gibt, den Helden zu retten. Sind Antagonisten dumm, weil sie böse sind? Oder sind Menschen böse, weil sie dumm sind?
Helden werden nicht getötet. Um mit dem unvergleichlichen »V« aus »V wie Vendetta« zu sprechen: »Hinter dieser Maske ist nicht nur Fleisch, hinter dieser Maske steckt eine Idee! Und Ideen, Mister Creedy, sind kugelsicher!« Notfalls überleben sie (wie im reichlich blöden »Indiana Jones IV«) einen Atomschlag in einem Kühlschrank, sicher, sicher. Chuck Norris würde sogar ein schwarzes Loch überleben. Die Dosis des Angriffs ist somit vollkommen irrelevant!
Oberschurken wie Dr. No, Ernst Stavro Blofeld und Auric Goldfinger haben eines gemeinsam: Sie haben schicke Designerhütten und/oder weiße Katzen (auf dunkler Kleidung – ganz, ganz schlechte Idee), spielen bei nebliger Witterung nachts Orgel, sie lachen immer »Muahahahaha!!!«, sie sind exzentrisch und immer hyperintelligent. Weltherrschaft ist das Mindeste, was sie anstreben. Ihr IQ ist so hoch (160+), dass alle anderen allzeit wie Idioten dastehen. Deshalb müssen sie immer allen alles erklären. Das ist doch irgendwie verständlich. Doch dieses Oberlehrerhafte ist die Achillesferse, die der kugelsichere Held nutzen kann – und wird.
Meine Oma sagte immer: »Gutheit ist Dummheit«. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Oberschurken (im Film) sind böse, weil sie so schlau sind.
Was meinst du dazu?
Hinterlass mir doch gerne einen Kommentar und teile deine Gedanken!